Weinheim (ots)
Beim Bundeskongress des Netzwerks Feuerwehrfrauen bewies sich die Weinheimer Feuerwehr als perfekter Gastgeber
âDieser Bundeskongress war fĂŒr uns als Gastgeber ein Erlebnis, das bleibt.â Mit diesem Satz hat Weinheims Feuerwehrkommandant Ralf Mittelbach am Sonntag ein Fazit nach drei ereignisreichen Tagen gezogen, in denen Weinheim eine Art Denkfabrik des deutschen Feuerwehrwesens war. Denn beim Bundeskongress des Netzwerks Feuerwehrfrauen wurden die Themen erörtert, die fĂŒr die Feuerwehren landauf landab in der Zukunft entscheidend sind.
Schon beim Auftakt am Donnerstag hatte Mittelbach klar formuliert, dass Feuerwehren kĂŒnftig ânicht nur jeden, sondern jedeâ benötigen, um die EinsatzstĂ€rke aufrechtzuerhalten. Welche Rolle spielen zunehmend Frauen in der Wehr, auch in FĂŒhrungspositionen? Wie gewinnt man sie und wie bindet man sie an den Feuerwehrdienst â auch angesichts einer immer noch nicht ganz ĂŒberwundenen Skepsis in der MĂ€nnerdomĂ€ne Feuerwehr? Es war kein Geringerer als der Landesvorsitzende Michael Wegel, der bei seiner BegrĂŒĂung von âverkrusteten Strukturenâ sprach, die es fĂŒr die StĂ€rkung der Frauenrolle in der Feuerwehr aufzubrechen gelte.
Aber auch vor dem Hintergrund der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt und angesichts der kommunalen Finanzkrise, die es den StĂ€dten und Gemeinden nicht leicht macht, logistische Voraussetzungen zu schaffen. âIch kenne Kommunen, da muss der Anbau eines Damen-Umkleidebereichs mit einem dringend benötigten Kindergarten konkurrierenâ, beschrieb Kreisbrandmeisterin Stefanie Heck. Allerdings erkenne sie bei den StĂ€dten und Gemeinden nach wie vor eine hohe WertschĂ€tzung der Wehr. Das konnte auch StadtrĂ€tin Christina EitenmĂŒller bestĂ€tigen, die am Freitag die Netzwerkfrauen seitens der Stadt Weinheim begrĂŒĂte.
Netzwerks Feuerwehrfrauen groĂteils im Gemeindesaal von Sulzbach
Im Gemeindesaal von Sulzbach, wo ein GroĂteil der Veranstaltungen stattfand, tauschten sich Stefanie Heck, Ralf Mittelbach, die Netzwerkvorsitzende Claudia Willems sowie Mardjan Muglin, die Leiterin des Weinheimer Personal- und Organisationsamtes, befragt von Pressesprecher Roland Kern als Moderator, ĂŒber die Herausforderungen aus. Gemeinsam sprachen sie ĂŒber die Sichtbarkeit und Rolle von Frauen in der Feuerwehr und in der kommunalen Arbeitswelt.
Dabei wurde deutlich, wie sich die Rolle von Frauen in den vergangenen Jahren verĂ€ndert hat und dass viele positive Entwicklungen bereits sichtbar sind. Kreisbrandmeisterin Stefanie Heck sprach ĂŒber ihre Erfahrungen als Frau in einer FĂŒhrungsrolle in einem traditionell mĂ€nnlich geprĂ€gten Umfeld. Mardjan Muglin zeigte auf, welche organisatorischen Rahmenbedingungen und Strukturen Kommunen schaffen können, um Chancengleichheit auch im Ehrenamt zu fördern. Feuerwehrkommandant Ralf Mittelbach schilderte, wie sich die Feuerwehr Weinheim in den letzten Jahren geöffnet hat und wie wichtig ein respektvolles, teamorientiertes Miteinander fĂŒr den Erfolg ist.
Ob beim Workshop der DLRG am Waidsee, bei der StraĂenmeisterei Rhein-Neckar im Saukopftunnel oder bei der Werkfeuerwehr Freudenberg im Industriepark, ĂŒberall war spĂŒrbar, wie stark das gemeinsame Ziel verbindet: Lernen, sich weiterentwickeln und gemeinsam die Zukunft der Feuerwehren gestalten. Beim Netzwerkabend am Samstag durfte nach intensiven Ausbildungstagen gefeiert werden. Ralf Mittelbach fasste zusammen: âEs waren drei Tage voller Begegnungen, Austausch, Wissen und echter Begeisterung, man spĂŒrte, was Feuerwehr ausmacht, nĂ€mlich Freude, Stolz und Aufbruchsstimmung.â Dieser Kongress habe neue Energie freigesetzt.
Die Weinheimer Feuerwehr bekam von allen Seiten groĂes Lob fĂŒr die Gastfreundschaft und die sorgfĂ€ltige Organisation. Mittelbach erwĂ€hnte besonders die UnterstĂŒtzung durch die Stadtwerke Weinheim und REWE Mauz. Es war ihm aber auch ein Anliegen, sich bei seinem Team zu bedanken, das so ein gutes Bild abgegeben hat. Der Kommandant lobte: âDiese Tage haben gezeigt, dass wir eine Feuerwehr sind, egal ob Ehrenamt und Hauptamt, und dass so etwas nur geht, wenn man gemeinsam handelt, wir sind stolz, dass wir das hinbekommen haben in dieser GröĂenordnung, weil wir eine gemeinsame starke Feuerwehr Weinheim sind, auch mit Frauenpower, von der wir in Zukunft nicht nur profitieren können, sondern deutlich mehr gebrauchen.â
Quelle: Stadt Weinheim
Gruppenbild der Teilnehmenden am Bundeskongress (Foto: Stadt Weinheim)