Essen, 11.11.2024 (ots)
Wenn etwas mit uns nicht stimmt, möchten wir möglichst schnell Hilfe bekommen. Schließlich zählt im Notfall jede Sekunde! „Mobile Retter“ der Stadt Essen tragen zu dieser schnellen Hilfe bei, wie erst kürzlich wieder bewiesen wurde.
Als eine Patientin in Essen-Kray nach einiger Zeit des Unwohlseins plötzlich nicht mehr ansprechbar war, setzte ihr Ehemann den Notruf ab und begann mit der Herzdruckmassage. Die Leitstelle der Feuerwehr Essen schickte unverzüglich einen Rettungswagen sowie einen Notarzt, welche innerhalb von acht Minuten an der Einsatzstelle waren. In diesem Fall wurde zusätzlich ein qualifizierter Ersthelfer per App zur Unterstützung alarmiert. Dieser erreichte die Patientin schon drei Minuten nach dem Notruf, sodass dieser den Ehemann bei der Herzdruckmassage unterstützte, während der Rettungswagen und der Notarzt noch unterwegs waren.
Wer im Erste-Hilfe-Kurs schon einmal an einer Puppe geübt oder sogar im Realfall bei einer Reanimation mitgeholfen hat, weiß, dass eine Herzdruckmassage schnell anstrengend wird und die Kraft mit der Zeit nachlässt. Daher ist es umso wichtiger, dass schnell genügend Kräfte vor Ort sind, um den Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen sicherzustellen. Aber auch bei anderen Notfällen ist eine schnelle Hilfe – egal mit wie vielen Einsatzkräften – unabdingbar.
„Mobile Retter“ in Minuten
In diesem Fall war der qualifizierte Ersthelfer fünf Minuten vor dem Rettungsdienst an der Einsatzstelle – also doppelt so schnell! Am Ende konnte die Patientin nach weiteren Maßnahmen erfolgreich wiederbelebt und für die weitere Behandlung in ein Krankenhaus transportiert werden, was zu nicht unerheblichen Teilen dem Mobilen Retter zu verdanken ist. Der Ehemann der Patientin merkt ebenfalls an, dass die Situation ganz anders hätte ausgehen können, wenn die schnelle Hilfe der ersteintreffenden Unterstützung nicht gewesen wäre.
Das Prinzip „Mobile Retter“ ist simpel: Die smartphonebasierte Ersthelfer-Alarmierung sorgt dafür, dass qualifizierte Ersthelfende schnell zur Hilfe kommen. Sobald der Notruf unter der Nummer 112 abgesetzt wird, ortet die Leitstelle über GPS die zwei nächstgelegenen Personen und alarmiert diese parallel zum Rettungsdienst. Durch ihre geografische Nähe sind „Mobile Retter“ oft schneller vor Ort und können bereits lebensrettende Maßnahmen einleiten, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft.
Aktuell gibt es in Essen circa 800 aktive Mobile Retter, die seit Herbst 2019 schon 1.600-mal alarmiert wurden und effektiv Hilfe leisten konnten. Wenn man sich vor Augen hält, dass in Essen fast 600.000 Personen leben (tagsüber, mit Pendelnden sogar mehr!), kann man gut erkennen, dass das Potenzial dieses Systems sehr hoch ist. Wer medizinisch vorgebildet ist, die Reanimation regelmäßig (mind. alle zwei Jahre in Übungen) wiederholt und daran interessiert ist, als qualifizierter Ersthelfer im Ernstfall zu helfen, kann sich bei erfüllten Voraussetzungen über die „Mobile Retter“-App registrieren.
Weitere Infos zu den Voraussetzungen sowie den Link zur App für die Registrierung gibt es unter https://portal.mobile-retter.org/regionen/stadt-essen.
Quelle: Feuerwehr Essen