App-basierte Ersthelferalarmierung in Stuttgart verfügbar

Vorstellung der App-basierte Ersthelferalarmierung in Stuttgart Region der Lebensretter Stuttgart Integrierte Leitstelle Feuerwehr Stuttgart. Bürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart für Sicherheit, Ordnung und Sport, Dr. Clemens Maier; Amtsleiter und Feuerwehrkommandant Dr. Georg Belge; Ersthelfer Dr. Benjamin Haar; Dr. Matthias Ott Oberarzt im Klinikum Stuttgart; Geschäftsführerin "Region der Lebensretter" Dr. Judith Joos (Foto: Feuerwehr Stuttgart)

Stuttgart (ots)

  • Jährlich erleiden über 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislaufstillstand
  • Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand kann deutlich gesteigert werden
  • Weitere qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer in Stuttgart gesucht

Neues App-basiertes System rettet Leben

Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen. Insgesamt erleiden jedes Jahr über 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislaufstillstand. Würden häufiger unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt, könnten sich die Überlebensraten mehr als verdoppeln. Durch den Einsatz von automatisierten Externen Defibrillatoren (AED) könnten zudem ca. 25 % der Herz-Kreislaufstillstände gezielt behandelt werden. Aus diesem Grund wurde Ende Oktober das System „Region der Lebensretter“ in Stuttgart eingerichtet.

Über das App-basierte Alarmierungssystem „First AED“ des gemeinnützigen Vereins „Region der Lebensretter e.V.“ werden qualifizierte Ersthelfer bei einer Reanimation alarmiert, um die behandlungsfreie Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken.

Mit Einführung der Alarmierungs-App wird die Landeshauptstadt Stuttgart zu einem Teil der „Region der Lebensretter“. Die Stadt investiert dafür im laufenden Jahr mehr als 100.000 Euro, um das System einzurichten und den Betrieb zu gewährleisten. Zusätzlich wurde bei der Branddirektion eine entsprechende Stelle geschaffen.

Qualifizierte Helferinnen und Helfer gesucht

Für das System werden in Stuttgart weitere medizinisch geschulte Ersthelferinnen und Ersthelfer oder Mitarbeitende aus Gesundheitsberufen gesucht. Personen ab 18 Jahren, welche entweder eine Sanitätsausbildung absolviert haben (mindestens Sanitätshelfer) oder im Gesundheitswesen tätig sind (Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte, Medizinstudierende), können sich über die App „Region der Lebensretter 3.0“ registrieren lassen. Nach einer Überprüfung des Registrierungsnachweises erfolgt die Freischaltung für Einsätze.

Wichtige und sinnvolle Innovation

Der Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Dr. Clemens Maier, sagte am 25. November 2024 in Stuttgart: „Durch die App-basierte Ersthelferalarmierung kommt bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand in Stuttgart nun noch schnellere Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes – durch hoffentlich viele registrierte, qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer. Ich bin mir sicher, dass dieses System in Stuttgart regelmäßig Leben rettet wird. Ich danke dem Stuttgarter Gemeinderat für die Bereitstellung der finanziellen Mittel sowie der Branddirektion Stuttgart und dem Verein Region der Lebensretter für die Umsetzung“.

Amtsleiter und Feuerwehrkommandant Dr. Georg Belge ergänzt: „In der gemeinsam von Feuerwehr und DRK betriebenen integrierte Leitstelle Stuttgart kommen alle Notrufe über die 112 aus Stuttgart an. Darunter mehrmals am Tag Notrufe wegen eines Herz-Kreislaufstillstands. Nun ist es wichtig, dass sich möglichst viele qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer für dieses lebensrettende System registrieren, um Menschen in Lebensgefahr helfen zu können.“

Der 1. Vorsitzende des Vereins „Region der Lebensretter“, Prof. Dr. Michael Müller, ergänzt, dass in Stuttgart nicht nur die Versorgung von Menschen mit Herz-Kreislaufstillstand wesentlich verbessert wird, sondern dass die Landeshauptstadt auch an der HEROES-Studie teilnimmt. Diese Studie untersucht die Überlebensrate von Menschen mit Herz-Kreislaufstillstand in 11 Regionen in Deutschland vor und nach Einführung des Lebensretter-Systems und läuft noch bis Sommer 2025. „Wir hoffen, dass wir in diesem Forschungsprojekt auch wissenschaftlich belegen können, wie wir damit die Überlebenschancen der Betroffenen steigern können“, so Prof. Dr. Michael Müller aus Freiburg.

Finanzielle Unterstützung gesucht

Um durch die Ersthelferinnen und Ersthelfer eine schnelle und adäquate Hilfe gewährleisten zu können, bietet die Region der Lebensretter kleine Ausrüstungspakte an. Darin enthalten sind alle wichtigen Gegenstände und Hilfsmittel, um damit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gezielt helfen zu können. Mithilfe von Spenden an die „Region der Lebensretter“ sollen möglichst viele Ersthelfende mit einem Notfallrucksack ausgestattet werden.

Link für Spenden für die „Region der Lebensretter“ in Stuttgart: https://regionderlebensretter.de/de/regionen/stuttgart/?region-der-lebensretter-stuttgart/spende

Spendenbescheinigungen stellt der Verein „Region der Lebensretter“ aus.

Informationen zum Verein „Region der Lebensretter“

Der 2017 in Freiburg gegründete gemeinnützige Verein „Region der Lebensretter e.V.“ betreibt ein App-basiertes Ersthelfersystem. Bei Notrufen mit Verdacht auf Herz-Kreislaufstillstand über die 112 in den angebundenen integrierten Leitstellen werden registrierte und qualifizierte Ersthelfende alarmiert, wenn sie sich in der Nähe befinden und voraussichtlich vor dem Rettungsdienst eintreffen werden. Der Verein betreibt dafür zudem ein in die App integriertes AED-Register mit Standorten öffentlich zugänglicher Defibrillatoren. Einer von vier alarmierten Ersthelfenden wird im Notfall zu einem AED geroutet, wenn dieser bereits vor Eintreffen des Rettungsdienstes eingesetzt werden kann.

Weitere Informationen unter: www.regionderlebensretter.de

Quelle: Feuerwehr Stuttgart